Körnerleguminosen

Körnerleguminosen sind von strategischer Bedeutung bei der Verbesserung der Inlandproduktion pflanzlicher Eiweisse, aber auch durch ihren Platz in der Fruchtfolge.

Die Saat von Eiweisserbsen erfolgt ab Ende Februar bis Mitte April (Wintertyp: Saat ab Mitte Oktober). Gesät wird in Drillsaat 3–4 cm tief, mit einem Reihenabstand von 12–20 cm. Eiweisserbsen eignen sich für Höhenlagen bis max. 900 m. ü. M. Ideal für den Anbau sind mittelschwere und tiefgründige Böden mit guter Wassernachlieferung und einem pH-Wert über 6.

In der Fruchtfolge müssen 6 Jahre Anbaupause berücksichtigt und als Vorfrucht dürfen keine Leguminosen eingesetzt werden. Als Schädlinge treten Krähen, Tauben, Blattläuse, Erbsenwickler und Erbsengallmücken auf. Bei den Krankheiten sind insbesondere Botrytis, falscher Mehltau, Brennflecken, Fuss- und Welkekrankheit im Auge zu behalten.

Eine N-Düngung ist bei Eiweisserbsen nicht nötig. Für die übrigen Hauptnährstoffe liegen die Düngungsnormen bei 80 kg/ha P2O5, 155 kg/ha K2O und 20 kg/ha Mg.

Ab Mitte Juli kann bei 12–15 % (evtl. 18 %) Wassergehalt geerntet werden (reife Erbsen sind gelb). Eine Aussaat zusammen mit 20 kg/ha Sommergerste erleichtert die Ernte der Erbsen. Allerdings gilt es in diesem Fall den Herbizideinsatz dem Getreide anzupassen. Für Eiweisserbsen gibt es einen Einzelkulturbeitrag von Fr. 1000.– pro Hektare.

Link swiss granum – Schweizerische Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen

Mitte Februar bis Mitte März (Wintertyp: erste Hälfte Oktober) ist der ideale Saatzeitpunkt für Ackerbohnen. Mit einer Saattiefe von 5–8 cm und 20–50 cm Reihenabstand wird das Saatgut eingedrillt. Möglich ist der Anbau von Ackerbohnen bis auf 600–700 m.ü.M. Schwere und tiefgründige Böden mit guter Wassernachlieferung und pH-Werten über 7 bieten ideale Bedingungen.

In der Fruchtfolge sind 3 Jahre Anbaupause einzuplanen und auf Leguminosen ist als Vorfrucht zu verzichten. Hauptschädlinge sind Tauben, Krähen und Blattläuse. Die Krankheiten Botrytis und Brennflecken können einen Bestand gefährden.

Bei Ackerbohnen ist keine N-Düngung nötig. Die übrigen Düngernormen liegen bei 70 kg/ha P2O5, 175 kg/ha K2O sowie 25 kg/ha Mg.

Ab Anfang August, wenn die Hülsen schwarz und dürr sind und die Körner sich nicht mehr einritzen lassen, können die Bohnen geerntet werden. Für Ackerbohnen gibt es einen Einzelkulturbeitrag von Fr. 1000.– pro ha.

Lupinen werden von Anfang März bis Anfang April bei einer Bodentemperatur von mindestens 4 °C mit einer Sätiefe von 3–4 cm und 12–40 cm Reihenabstand gesät. Ein enger Abstand erhöht die Standfestigkeit. Drill- oder Einzelkornsaat sind geeignete Saatmethoden. Milde Lagen bis 500 m.ü.M. mit leichten bis mittelschweren, wenig humosen und tiefgründigen Böden eignen sich für den Lupinenanbau. Zu hohe pH-Werte können zu Vergilbung (Chlorose) führen. Optimal sind Werte von 5–6.5.

In der Fruchtfolge sind 3–5 Jahre Anbaupause einzuhalten und Leguminosen als Vorfrucht zu vermeiden. Besondere Aufmerksamkeit gilt es bei der Lupinenblattlaus und den Krankheiten Brennflecken (Anthraknose) sowie Grauschimmel (Botrytis) zu schenken.

Als Düngung sind 40 kg/ha P2O5, 120 kg/ha K2O und 20 kg/ha Mg erforderlich. Eine N-Gabe ist nicht nötig.

Ernte: Mitte August bis Mitte September (die Körner rasseln in den Hülsen), wobei endständige Wuchsformen früher reif sind als verzweigte Wuchsformen. Letztere bilden Haupt- und Nebentriebe, was sie gegenüber ertragsmindernden Faktoren (Trockenheit, Hitze) robuster macht. Hülsen von endständigen Typen, die nur einen Haupttrieb bilden, trocknen hingegen schneller ab, da sie über dem Blätterdach liegen. Beim Erstanbau und pH-Werten über 6.5 ist eine Impfung der Samen mit Knöllchenbakterien (Rhizobium lupinii) notwendig. Der Einzelkulturbeitrag bei Körnerlupinen beträgt Fr. 1000.– pro Hektare.