Rasenernährung

Damit sich qualitativ hochwertige Rasenmischungen optimal entwickeln können, braucht es eine bedarfsgerechte Nährstoff-Versorgung. Die wichtigsten Grundstoffe für die Pflanzen sind Kohlenstoff (C) Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Kohlenstoff bezieht die Pflanze in Form von Kohlendioxyd (CO2) aus der Luft und wandelt es mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasserstoff aus dem Bodenwasser zu Kohlenhydrat (Zucker) um. Dieser Vorgang heisst Photosynthese. Als „Abfallprodukt“ aus diesem Prozess entsteht Sauerstoff. Im weiteren bezieht die Pflanze folgende Nährelemente: In grösseren Mengen (Makronährstoffe) die Nährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg) und Calcium (Ca). Mikronährstoffe werden nur in geringen Mengen benötigt. Beispiele sind Eisen (Fe), Schwefel (S), Bor (B), Mangan (Mn), Silizium (Si) und viele weitere. Eine gute Bodenstruktur ist für den optimalen Nährstoffhaushalt ein zentrales Element.

Der Rasen entzieht dem Boden laufend Nährstoffe, welche über das Schnittgut abgeführt werden. Entsprechend müssen sie durch Düngung wieder zugeführt werden. Normalerweise enthalten unsere Böden genügend Mikronährstoffe, so dass diese selten gedüngt werden müssen. Die Ausnahme bilden sandreiche Aufbauten wie bei Sportplätzen üblich. Bei den Makronährstoffen kommt es bei fehlender Düngung schnell zu Mangelerscheinungen. Die Nährsalze werden hauptsächlich an den Ton-Teilchen im Boden fixiert. Sandige, durchlässige Sportrasenböden haben einen tiefen Tonanteil. Sie können deshalb Nährstoffe nur in geringem Masse speichern. Entsprechend wichtig ist deshalb eine sorgfältige und kontinuierliche Nährstoffversorgung.

Der Nährstoffbedarf der Gräser ist massgeblich von der Zusammensetzung der Grasnarbe (Grasarten) und der Nutzungsintensität abhängig. Für die Festlegung der Düngestufe orientiert man sich in erster Linie am Stickstoffbedarf der jeweils vorhandenen Gräserarten. Dabei lassen sich verschiedene Bedarfsgruppen zusammenfassen. Den höchsten Bedarf weisen stark belastete Strapazierrasenflächen mit den Gräserarten Lolium perenne, Poa pratensis und Festuca arundinacea auf. Unter Tiefschnittbedingungen wie auf Golf-Greens üblich, verlangen aber auch Agrostis- oder Festuca rubra-Sorten eine hohe, kontinuierliche Nährstoffversorgung. Bei normalen Schnittbedingungen benötigen die Artengruppen Festuca rubra und Festuca ovina am wenigsten Nährstoffe.

Wenn das N-Niveau festgelegt ist, wird proportional dazu der Bedarf der übrigen Makronährstoffe ermittelt. Aus vielen Untersuchungen und langjähriger Erfahrung hat sich ein Nährstoffverhältnis von 1 : 0,3 : 0,8 : 0,2 als Faustregel bewährt.